Beim KFC Uerdingen erinnert auch heute noch vieles an die glorreichen, alten Zeiten. Im neuen Presseraum und im Spielertunnel des modernisierten Grotenburg-Stadions läuft man an alten Mannschaftsfotos vorbei, auf denen Matthias Herget, Stefan Kuntz oder Friedhelm Funkel abgebildet sind.
Gegen den MSV Duisburg am Samstag (1:2) war die Zuschauerzahl nach 20 Jahren mal wieder fünfstellig, 10.000 Fans sammelten sich auf den Tribünen. KFC-Coach René Lewejohann dankte beiden Lagern für „ein super Fußballfest auf den Rängen. Das ist genau das, wofür der Fußball in Duisburg und Uerdingen steht.“
Einen großen Anteil an der starken Kulisse hatte am Wochenende aber auch der Gast. Mehr als die Hälfte, in Zahlen 5.500 Duisburger, nahmen den kurzen Anreiseweg zum Niederrheinderby auf sich. Wie schon in Gütersloh, Oberhausen und Wuppertal kam es zur nächsten Fan-Invasion. Wie sehr auch die Spieler den Rückhalt genießen, war nach Abpfiff zu spüren.
Als der Mannschaftskreis aufgelöst wurde, rannte das gesamte Team geschlossen Richtung Gästeblock. „Es ist einfach unfassbar nach den Spielen so zu jubeln. Diese geile Stimmung jede Woche macht einfach Riesenspaß“, freute sich Mittelfeldmann Leon Müller. Auch Dietmar Hirsch war bei den Klatscheinlagen mittendrin. „Solche Siege vor den Fans zu feiern, ist einfach geil“, sagte der Trainer.
MSV-Kapitän Alexander Hahn gehörte schon bei seinen vorherigen Klubs zu den Feierbiestern. „Es war wieder brutal, einfach überragend und unglaublich, was die Fans hier wieder abgerissen haben. Ich bin jetzt schon gespannt, was uns im nächsten Heimspiel gegen Lotte erwartet. Sie supporten ununterbrochen. Das macht uns glücklich. Dafür sind wir sehr dankbar. Wir werden alles für den Verein geben. Da können sich die Fans sicher sein.“
Herbstmeister nennen darf sich der 31-Jährige in der Regionalliga West seit dem Wochenende nicht zum ersten Mal. Mit Rot-Weiss Essen stand der Innenverteidiger im Winter 2020 ganz oben, der Aufstieg gelang am Ende der U23 von Borussia Dortmund. „Dafür kann man sich nichts kaufen. Wichtig ist es, am 34. Spieltag oben zu stehen.“